INSIGHT Smartmark Vol.Interview: Stasi Weinberger – Race Officer Travemünder Woche 2022, Media Track

Liebe Stasi,

 

Du hast, gemeinsam mit dem Zürcher Yacht-Club, die Wettfahrtleitung auf der Medienbahn der diesjährigen Travemünder Woche übernommen.

Wie bereits 2021 hat sich die Organisation auch in diesem Jahr wieder für dein Einsatz von Smartmarks entschieden. Als Wettfahrtleiterin wurdest Du zusätzlich mit der Bedienung und dem Handling der Smartmarks betraut.

 

1.  Wie schnell hast Du das System und die Bedienung verinnerlicht?

Ich war erstaunt, wie selbstverständlich das System funktioniert. Jonas hat mich am ersten Tag auf meine Bahn begleitet. Nachdem wir den Kurs zur ersten Wettfahrt und Adaptierungen für die zweite Wettfahrt gemeinsam gelegt haben, hat er mich mit meinem i-Pad allein weiter arbeiten lassen, was perfekt funktioniert hat. Während der darauffolgenden Wettfahrten und Tage konnte ich das System ohne weitere Hilfe bedienen, wohl wissend, dass ich jederzeit telefonisch oder per WhatsApp auf Unterstützung zurückgreifen kann.

 

2.  Was sind für Dich die größten Vorteile?

Mein ursprünglicher Heimatclub neben dem Lübecker Yacht Club ist der Union-Yacht-Club Traunsee in Gmunden. Ich bin am Traunsee aufgewachsen, der mit einer Tiefe von 200m der tiefste See Österreichs ist und gerade bei Westwind sehr drehend ist. Die Bojen sind schnell positioniert und verlegt, was gerade am Start einen ungeheuren Vorteil bietet, weil ich nur wenige Sekunden vor dem Vorbereitungssignal noch Adaptierungen vornehmen kann. 

 

3.  Die Ostsee vor Travemünde hat eine überschaubare Wassertiefe von unter 20 Metern. Verliert das System daran an Nutzen?

Nein, überhaupt nicht. Es ist einfach großartig, wie schnell ich verlegen kann. Das schafft man sonst auch bei 20m Wassertiefe nicht.

 

4.  Es gab 9 Wettfahrtage mit unterschiedlichen Konditionen. Wie war die Performance und Zuverlässigkeit der Smartmarks?

Anfangs war ich skeptisch, ob die Smartmarks ihre Position halten … ich habe bei anderen Systemen erlebt, dass die Bojen zu fahren beginnen und in ein teilnehmendes Boot fahren. Außerdem die Frage, ob die Akkuleistung den Tag bei viel Wind übersteht: Wir hatten bis zu 25 kn Wind und weder hat sich eine Smartmark bewegt, noch habe ich jemals Probleme mit der Akkuleistung gehabt. Ich habe am Abend auch noch die Bojen für die TraveRaces gesteuert, wobei sie zwischendurch in der Trave platziert waren: auch der Sog der riesigen Fähren hat sie nicht von ihrer Position wegbewegt.

 

5.  Du selbst bist nach der Travemünde zurück in Deine Heimat Österreich gereist und hast den Vorstand Deines Yacht Clubs zur Anschaffung der Smartmarks „überredet”. Wie schwer war das und welche Einwände gab es?

Ich habe eine große Wertschätzung meines Clubs erlebt. Nachdem ich berichtet habe, wie die Smartmarks funktionieren, Videos gezeigt habe und um die Bestellung gebeten habe, haben wir uns sofort gemeinsam überlegt, wie wir die Finanzierung aufstellen können. Mein Präsident ist sogar so weit gegangen, in der Generalversammlung, die eine Woche nach meiner Rückkehr stattfand, die Smartmarks im nächstjährigen Budget genehmigen zu lassen. Im Hintergrund haben wir uns das Ziel gesetzt, dass wir erst bestellen, wenn wir die Finanzierung für zumindest 2 Smartmarks über Sponsoring hinkriegen. 

 

6. Welche Wege der Finanzierung seid ihr gegangen bzw. geht ihr? 

Die Finanzierung über Sponsoring klingt im ersten Brainstorming sehr einfach. Wir haben gesehen, dass es schon ein paar Gespräche benötigt, um das Sponsoring zu erwirken. Hilfreich ist, dass Smartmarls die Rechnungen individuell an die Sponsoren ausstellt. Damit ersparen sich die Unternehmen die Umsatzsteuer. Außerdem kann man die Bojen individuell branden. Mich stört nicht, dass die Bojen verschiedene Farben haben.

 

7.     Beschreibe die Smartmark in maximal 5 Sätzen.

Die Smartmarks zeigen für mich ganz klar das Zukunftskonzept für Regatten auf. Sie halten zuverlässig ihre Position, ermöglichen schnellstmögliche Reaktion auf veränderte Situationen und die Bedienung macht wirklich Spaß. Wir benötigen weniger Motorboote und unterstützen damit nachhaltig die Umwelt. Auch die personellen Ressourcen werden geschont … anstatt von vier Segler*innen benötige ich nur zwei auf der Bahn, die anderen können selbst segeln

Vielen Dank!